Sonntag, 22. Juli 2018

Der Weg

Stille. Wir liegen atemlos im gnadenlos zerwühltem Bett und unser wohliges Schweigen hängt wie ein hauchdünner Baldachin über uns. In meinem rechten Ohr höre ich deinen Herzschlag. Langsam spüre ich wieder meinen Körper. Als Du plötzlich in die Stille sagst: "Du bist so voller Liebe und Sehnsucht", macht es in meiner Brust "peng" und ich stehe vor einem unfassbar tiefen Abgrund. Ganz nah. Ohne Halt. Eigentlich berühren meine Füße kaum noch den Boden. Mit all meiner Kraft stehe ich auf, gehe ins Bad und spritze mir das eiskalte Wasser ins Gesicht. Nicht weinen! Jetzt nicht weinen! 

Ich weiß es. Ich werde es nicht ewig aufhalten können. Diese Lust auf ein Leben voller Liebe. Ich werde mir nicht ewig einreden können, dass doch alles gut so ist. Viel zu lange schon gehe ich einen Weg, der zwar wunderschön ist und mich zufrieden macht, aber bei dem die Liebe fehlt. DIE Liebe! Und ich weiß, dass es Sie gibt. Das ist mein Dilemma. Ich weiß genau, wie Sie sich anfühlt und wie Sie meinen Geist und Körper durchfluten kann. Und wie Sie auch bleibt. Wenn ich Sie nur lasse...  


12 Kommentare:

  1. Liebe Poesie, ich kenne Dich nicht und Dein Leben nicht. Jedoch Deine Zeilen erinnern mich an den wohl größten Umbruch in meinem Leben. Und die Erkenntnis, dass, wenn man einmal DIE Liebe geschmeckt hat, man nicht mehr zurückkann. Man nicht mehr mit „weniger“ glücklich werden kann. Zufrieden sein.. ist etwas anderes. Ein unaufgeregter, gleichmütiger Fluss, der einen sicherlich auch schützen kann. Aber eben nicht glücklich macht, so auf Dauer..

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    1. Das ist vielleicht mein Problem: Ich bin zu glücklich.

      Wenn ich mich so in meinem näheren Umfeld umsehe, dann Leben die wenigstens Menschen in einer Beziehung voller Liebe. Zuneigung ja. Gefühle ja. Respekt ja. Sicherheit ja. Aber die reine, pure Liebe?
      Ich habe in ein paar Wochen Silberhochzeit. Das macht mir echt zu schaffen.

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    2. Du meinst, es liegt an der Silberhochzeit? Ein interessanter Aspekt, wirklich. So wie sich viele vor der Hochzeit fragen, ob es wirklich der/ die Richtige ist?

      Aber eine Antwort würde mich doch sehr interessieren: Kann man "zu glücklich" sein mit dem Gedanken, dass Liebe fehlt?
      Ich muss immer wieder darüber nachdenken. Vielleicht nehme ich mir diesen Gedanken mal für einen eigenen Post mit..

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  2. Es ist alles in dir und bereit...

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  3. ....ein wunderbarer weg, und Du bist.

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    1. Ich bin ich. Nicht mehr und nicht weniger. Und der Weg ist nicht so wunderbar. Sonst gäbe es ja diesen Post nicht.

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    2. Der Weg der Liebe ist wunderbar wenn man ihn geht und gehen kann. Den Weg nicht zu gehen und sich mit dem Kopf dagegen zu entscheiden, mag auf den ersten Blick richtig und sinnvoll sein - der zweite Blick, der Blick des Herzen bringt Tränen und Schmerz. Ich wünsche dir von Herzen das du den Weg deiner Liebe gehst und immer wenn du den Herzschlag dieses Lieblingsmenschen neben dir hörst Lächeln kannst Poesie. Auch Liebe ist nicht immer wunderbar - Sie ist es nur zusammen mit jemanden.

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  4. du weißt doch liebes, die hoffnung stirbt zuletzt. ansonsten kann ich leider nicht mitreden, kenne das gefühl der liebe nicht.

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    1. Das Leben verändert sich ja zum Glück durch jeden Moment. Und ich habe den Glauben an die Liebe ja nie aufgegeben.
      Ich würde Dir ja gerne beschreiben, wie es sich anfühlt, aber das kann ich nicht.

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  5. Das klingt bitter, vermutlich ist es das, aber diese Hoffnung habe ich aufgegeben. Alles Schall und Rauch und Maskerade.

    Ich habe Liebe in meiner Tochter und vielleicht liebe ich eines Tages auch mich. Doch Geliebtwerden mündet für mich immer in Enttäuschung und Schmerz.

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    1. Das klingt wirklich etwas bitter bzw. sehr traurig.
      Sich selbst zu lieben ist oft verdammt schwer, aber jedes Hindernis lohnt sich zu überwinden. Vertraue den Worten der alten Frau ;)

      Ich hab Dich lieb, Nickel! Gib deiner kleinen Maus einen dicken Schmatzer von mir und sag ihr, dass Sie das nächste Mal einen riesigen Eisbecher von mir bekommt, weil Sie ihrer Mama so viel Liebe schenkt.

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