Die letzten Tage des Jahres

Dieses Foto habe ich vorhin auf meiner mittäglichen Wald-Hunderunde gemacht. Nebel. Wie sehr ich ihn liebe. So geheimnisvoll und voller Zauber. Und still...
Jeden Tag laufen der Hundebär und ich mindestens eine Stunde durch den Wald. Wenn ich genug Zeit habe, dann auch gerne länger. Manchmal begleiten uns Freunde mit anderen Hunden. Sehr zur großen Freude des Hundebärs, denn er ist völlig verknallt in jeden anderen Hund. Egal wie groß oder wie alt oder wie seltsam. Hunde und Menschen findet er großartig. Dass er das so ausstrahlt, macht ihn zu einem wundervollen Begleiter. 
Aber meistens sind wir alleine im Wald. Und ich habe Zeit für mich. Auch ohne Nebel ist dann Stille. Nur meine Gedanken, mein Atem, mein Rufen, wenn das Baby zu lange zwischen den Bäumen verschwindet...
Das ist nicht immer einfach. So mit sich alleine. Besonders nicht zur Zeit. Die letzten Wochen waren nicht gerade ein Spaziergang. Und ich fühle in mir schmerzhafte Orte. Zerbrochene, leere, überquellende, sehnsuchtsvolle... Dann bin ich enttäuscht, ratlos, zerrissen.
Ein bisschen ist dann auch der Nebel in mir. Überdeckt das Aufbegehren. Umhüllt meine Wut. Erstickt mein "Nein". 
In solch einem Moment heute scheuchte das Hundebaby ein paar Krähen auf, die sich laut schimpfend in die Nebelschwaden flüchteten und er sprang hoch in einer Art Flugverfolgung... und landete im Matsch und guckte mich so verdattert an, dass ich laut loslachen musste. Für heute ist das Herz wieder frei und ich atme ruhig und gelassen. Sehe die vielen zauberhaften Momente in meinem Leben. Lese lächelnd, dass jemand an mich denkt. Freue mich so sehr auf die kommenden Weihnachtstage. Für heute ist es gut. Und das ist verdammt viel!