Mittwoch, 15. August 2012

Welch eine Nacht...


Welch eine Nacht, ihr Götter und Göttinnen!
Wie Rosen war das Bett! Da hingen wir
Zusammen im Feuer und wollten in Wonne zerrinnen!
Und aus den Lippen flossen dort und hier,
Verirrend sich, unsre Seelen in unsre Seelen! -
Lebt wohl, ihr Sorgen, wollt ihr mich noch quälen?
Ich hab' in diesen entzückenden Sekunden,
Wie man mit Wonne sterben kann, empfunden!


Titus Petronius Arbiter, * ca. 14, † 66 n. Chr
(aus dem Lateinischen von Wilhelm Heinse)

4 Kommentare:

  1. Zu Petronius habe ich eine ganz besondere Beziehung, seit wir ihn im Latein-Leistungskurs gelesen haben und er mir später in "Quo vadis" wiederbegegnet ist.

    Danke für dieses grandiose Gedicht!

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  2. Wahnsinn - so poetisch und das schon vor 2000 Jahren .... nicht dass die damals nicht auch lieben, lachen, fühlen konnten, doch so schön ausgedrückt, hmmmmmmm

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    1. Hmmmm...
      Ich lese es jetzt auch zum xten Mal und es wird jedes Mal noch schöner!

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