Montag, 16. Januar 2017

Poesie am Montag


Wie hat uns der zu weite Raum verdünnt.
Plötzlich besinnen sich die Überflüsse.
Nun sickert durch das stille Sieb der Küsse
des bittren Wesens Alsem und Absynth.

Was sind wir viel, aus meinem Körper hebt
ein neuer Baum die überfüllte Krone
und ragt nach dir: denn sieh, was ist er ohne
den Sommer, der in deinem Schoße schwebt.
Bist du's bin ich's, den wir so sehr beglücken?
Wer sagt es, da wir schwinden. Vielleicht steht
im Zimmer eine Säule aus Entzücken,
die Wölbung trägt und langsam vergeht

Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

6 Kommentare:

  1. Eine sehr passende Poesie....wie immer - zum Wetter, zur Sonne und allem anderen.

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  2. Mein Gott, wo bekommst Du nur immer diese tollen Bilder her???
    Neid....
    Hihihi. Verdammt gute Laune, kein Wunder!

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    1. Hast Du das nicht schon mal gefragt? ;)
      Meine Fotos sind fast alle von Tumblr gerebloggt.

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